"HP Sandkuhle"

eine Minianlage entsteht
Ich wollte schon seit längerem eine kleine Anlage aufbauen und dabei aktive Resteverwertung betreiben. Back to the Roots. Wirklich basteln und nicht groß auf vorgefertigte Teile zurück greifen (Was schon der Geldbeutel verbietet). Restteile von Modellbahnen gibt es bei mir genügend und auch andere Dinge die sich hierfür verarbeiten lassen.  Am besten eignet sich die Spur HO bzw. HOe von wegen dem Maßstab. Doch die HO-Spur benötigt auch entsprechenden Platz. Somit schied diese Spurweite aus und ich  machte mich an eine HOe Schmalspuranlage.In dieser Baugröße läßt sich vieles ohne große Umstände verwirklichen, auch auf einer Platte von 85 x 48 cm.. 
N-Gleise gab es noch genügend in der Wühlkiste. Auch ein paar Weichen waren vorhanden. Also rann an den Speck. Ein Oval mit zwei Stichgleisen und einem Ausweichgleis sollte nun entstehen. 
Nachdem ich die Gleise auf der Platte positionierrt hatte mußte ich feststellen - Ne, so nicht - und das Ausweichgleis wurde ad acta gelegt. 
Zwei Berge sollen das einfache Gleisoval tarnen.Also zwei Tunnel mit ihren vier Portalen. Auf Fertigteile konnte ich nicht zurückgreifen also selber machen. 
Hier kam mir ein alter PVC-Bodenbelag ganz recht. Seine Oberfläche hatte bereits etwas von "Felsgestein" und so zeichnete ich das Portal auf und schnitt es entsprechend aus. Mit einem Lötkolben verpaßte ich ihm denn die gemauerte Steinstruktur. Sieht doch nicht schlecht aus, oder?
Zu den Portalen gehören die Berge. Styropor wie sonst üblicher Weise verwendet hatte ich nicht in genügender Menge. In Gips, die Sauerei zu groß, die Anlage letztlich zu schwer und empfindlich. Kommt also auch nicht in Frage. Nun hatte ich ausreichend Schaumstoff übrig. Zusammen mit Papier und Holzleim ganz manierlich zu verarbeiten und letztendlich auch sehr stabil.
Der Rohbau war fertig und wurde nun aus einer Mischung aus Fliesenkleber, Wasser und Holzleim (Honigartige Konsistenz) überstrichen und z.T. am Gleisbett, den Portalen und der Stüzmauer verspachtelt. Nachdem die Masse über Nacht getrocknet war, kamen Farben aus einem Deckmalkasten zum Einsatz. Großer Vorteil, sie lassen sich problemlos mischen und jederzeit übermalen. Je nachdem wie flüßig (verdünnt) die Farben aufgetragen werden ergeben sich bei gleicher Mischung interessante Ergebnisse.
Ein paar Gebäude sollten auch sein. Keine Holzbauten wie bei Oknad-City sondern feste "Steinbauten". Ein vorgefertigtes Ruinenstück und ein Videoclip brachten mich auf eine völlig verückte Idee. Hierfür hieß es erst einmal aus einem Stück PVC-Boden "Ziegelsteine" schneiden. Etwa 5 x 2  mm Groß, einige Hundert Stück.5 mm breite Streifen aus einem geschäumten PVC-Rest dienten als Grundmauer, Fenster und Türstöcke, wobei letztere schräg zugeschnitten wurden. Nun die "Fleißaufgabe". Stein auf Stein setzen, mit Kontaktkleber als "Zement".
Das Ganze hört sich schieriger an als es denn ist. Mit etwas Übung läßt sich auf diese Weise rasch ein stattliches Gebäude errichten. Ganz Klar, ich habe bei diesem ersten Versuch noch einige Fehler gemacht, doch Fehler sind bekanntlich dazu da um gemacht zu werden und um hieraus zu lernen. 
Die Schnittkanten des PVC lassen sich problemlos färben was ich mit normaler Holzbeize getan habe.Leider wurde das "Mauerwerk" etwas zu dunkel. Wie gesagt Fehler... Für den Dachstuhl habe ich lange Grillstreichhölzer entsprechend zugeschitten und aufgesetzt.Die Türe ist ein Eisstöckchen, die Fensterstege weiß gefärbte Streichhölzer. 
Dünner Karton, zugeschnitten mit einer Zackenschere (aus der Schneiderei) ergeben die Dachschindeln. Die schmalen Kartonstreifen werden überlappend zusammengeklebt und mit schiefergrauer Dekofarbe gestrichen nachdem die so entstandene Platte auf den Dachstuhl geklebt wurde.
Auf gleiche Weise entstand das Wartehäuschen für den Haltepunkt "Sandkuhle" wobei hier feines Sandpapier eine Teerpappebedachung imitieren soll. Gleiche Bedachung, die Wände aber aus Streichhözern, der kleine Schuppen. Türrahmen und Grundmauer aus PVC.
Nachdem die beiden Stichgleise mit Streichholz- Prellböcken (als Vorlage diente der EGGER-Bahn Prellbock) versehen, die Bahnsteige aus Holzspateln und die Straße (PVC mit der Rückseite nach oben) aufgeklebt und bemalt wurden, kam das Streumaterial zum Einsatz.  Gefärbte Sägespäne der Firma Vau-Pe aus den 1980er Jahren und Farbsand für die eigentliche Sandkuhle. Einige übrig gebliebene Tannenbäume und Moos vervollständigen die Ausgestaltung der Minianlage. 
Einen Fehler hat sie jedoch. Lokomotiven von Egger bzw. Juef haben, bedingt durch den extrem kurzen Radstand, ein Problem mit den Weichen. Problemlos fährt jedoch der Dampftriebwagen von Egger sowie die dreiachsigen Modelle von Lilliput. 
Alle Bilder der Anlage